Bodenradar – Untersuchungstiefe

Bodenradar – Eindringtiefe – nicht nur die obersten Meter

Beispiele Radargramme für größere Untersuchungstiefen
Bild rechts: Daten RTG R..Tengler

Bodenradar – Radargramme über quartären tonig-schluffig-sandig-kiesigen Ablagerungen.

Untersuchungstiefen – Eindringtiefen

Vielfach hat sich die Meinung selbst bei Fachanwendern durchgesetzt, dass beim Bodenradar im allgemeinen bei wenigen Metern Untersuchungstiefe Schluss ist. In der Tat kann sogar noch früher Schluss sein, wenn oberflächennah elektrisch sehr gut leitende Schichten anstehen, die die Radarsignale bereits nach kurzer Laufzeit absorbiert haben.

Aber das darf nicht verallgemeinert werden, und bei unseren Bodenradarmessungen erreichen wir regelmäßig Eindringtiefen von 8 m und mehr selbst bei Antennen mit 300 und 200 MHz.

Was ist das Geheimnis?

Das Geheimnis ist kein Geheimnis sondern allein eine Frage des nach den Messungen anstehenden Datenprocessing der Rohdaten. Natürlich nimmt die Energie der Radarsignale mit der Tiefe drastisch ab, vor allem bei stärker bindigem Untergrund. Aber an der Empfangsantenne ankommende auch sehr schwache Signale können verstärkt werden, und dann ist es nur eine Frage des Signal-Rauschverhältnisses (Verhältnis Nutzsignale – Störsignale), wieweit ein intelligentes Datenprocessing eines erfahrenen Auswerters dieses Verhältnis erheblich steigern kann, um dann viel weiter in die Tiefe zu schauen. Als Vergleich kann man gut die Reflexionsseismik heranziehen, bei der Auswerte-Spezialisten mit langjähriger Erfahrung auch Feinheiten der Geologie noch in bis zu 6 km Tiefe erkennen und auflösen.

300 MHz Eindringtiefe bei stark bindigem Untergrund

Beispiel Datenprocessing bei stark bindigen tonig-mergeligen/kalkmergeligen Schichten des Untergrundes. Und bei 5 m Tiefe und 300 MHz ist noch nicht Schluss.

Radargramm Bodenradar Eindringtiefe größer 10 m bei 200 MHz

Datenprocessing: Geländemulde – Subrosionssenke – nach Boden-Liquefaktion mit aufgedrungenem Material. 200 MHz; selbst in 10 m Tiefe werden Strukturen gut aufgelöst.