Bodenradar – geologische Geschichte

Bodenradar und Geologie

Wenn das Bodenradar bei den Ingenieurbüros, auch solchen mit teilweise geologischer Prägung, immer noch nicht recht angekommen ist, so ist seine Nutzung als geologisches Werkzeug auch in der reinen Geologe, der Strukturerkundung und Hydrogeologie immer noch ziemlich unbekannt und nicht genutzt. Ein paar Beispiele:

Bodenradar sieht junge geologische Geschichte

synsedimentäre Tektonik – syntektonische Sedimentation – oder: der Kanaldamm ist in Bewegung.

synsedimentäre Tektonik - syntektonische Sedimentation

Syntektonische Sedimentation in der „normalen“ Geologie.

Geschichte eines 100 Jahre alten Kanaldamms im Radargramm.

150 m Abschnitt eines bis zu 14 m hohen 100 Jahre alten Kanaldamms. Anthropogene „syntektonische Sedimentation“ mit zur Tiefe hin zunehmendem Einfallen der Radar-Reflektoren. Die heutige Einmuldung auf der Damm-Krone zusammen mit dem Radarbild zeigt das andauernde und wohl auch fortschreitende Absinken des Damm-Untergrundes als Folge rezenter Tektonik (in einem Erdbebengebiet). Offenbar ist der Damm im Laufe seiner 100jährigen Existenz an dieser (und auch anderen!) Stellen immer wieder vom Menschen aufgefüllt und eingeebnet worden.

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Bodenradar und Sedimentstrukturen, Schrägschichtung, Pseudotektonik

Ton-/Sandgrube, ungefaltete alpine Molasse.

Münsterländer Kreide-Becken: Ton- und Kalkmergelsteine. Nur wenige Schichtbänder sind exemplarisch gezeichnet

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Tertiärer Phonolith






Bodenradar über Vulkanit Phonolith, Verformungen, plastisch, tektonisch

Messungen auf anstehendem Vulkanit. Interpretation: schichtig verformte Intrusion, postvulkanische Tektonik? Syntektonischer Vulkanismus?

Bild darunter: gespreiztes Zeitfenster mit höherer Auflösung. Die starken Verformungen des Vulkanits sind vermutlich Ausdruck plastischer Verformung des erkaltenden Gesteins.